Anregungen für die Wortschatzarbeit: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. Juli 2021, 11:18 Uhr
Integration von Mittel- und Neulatein in die Wortschatzarbeit
Hier werden zwei Ideen zur Integration von Mittel- und Neulatein in die Wortschatzarbeit präsentiert, aus denen individuell passende Aufgabenformate und Unterrichtsstunden resultieren können. Im vorliegenden Beispiel ist das Ziel, die Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, den diachronen Bedeutungswandel des Wortes ‚Hospital‘ darstellen zu können und hiermit die Bedeutungsdivergenz zwischen der Vokabel hospes und dem deutschen Fremdwort ‚Hospital‘ erklären zu können.
Die erste Idee besteht in einem „etymologischen Zeitstrahl“, der zu einer tagesaktuellen Vokabel erarbeitet werden kann und die Informationen einer „etymologischen Kurzgeschichte“ (dargeboten in Form eines Lehrkraftvortrags, besser eines kurzen Infotextes) weiterführend verarbeitet. Alternativ sind mit mehr Aufwand in der Vorbereitung „Vokabel-Zeitreisen“ denkbar, also diachrone Vergleiche einer bestimmten Vokabel in zwei oder mehr Kurztexten zusammen mit einer zeitgeschichtlichen Einordnung. Die Zeitreise kann z.B. mit der Recherche von Einträgen in modernen Wortlexika schließen.
Unabhängig von dem konkreten Aufgabenformat ist zu bedenken, dass in der Regel der Eindruck entstehen wird, dass die Entwicklung eines Wortes stets linear verläuft, obwohl dies tatsächlich nur sehr selten der Realität gerecht wird. Dies ist im Sinne der Reduktion unvermeidbar, es sollte jedoch mit einem vertiefenden Impuls eine Reflexion über die Grenzen eines solchen linearen Entwicklungsmodells angestoßen werden (z.B. „Im Italienischen heißt ‚ospitale‘ heutzutage ‚gastfreundlich‘. ‚Krankenhaus‘ heißt hingegen ‚ospedale‘.“).
Weiterführende Literatur
Lindgren, Uta. „Europas Armut Probleme, Methoden, Ergebnisse einer Untersuchungsserie.“ Saeculum 28,4 (1977): 396–418. Hier: 410 Anm. 51.
Windemuth, Marie Luise. Das Hospital als Träger der Armenfürsorge im Mittelalter. Sudhoffs Archiv. Beiheft 36. Stuttgart 1995.