Enea Silvio Piccolomini, Historia de duobus amantibus: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. September 2023, 14:45 Uhr


Autor

Enea Silvio Piccolomini (1405–1464) stammt aus Siena, wo er beim Juristen Mariano Sozzini studierte. Als Sekretär nahm er am Konzil von Basel teil, erlangte Ansehen und reiste danach durch ganz Europa. Als Humanist war Piccolomini breit gebildet und verfasste verschiedene Werke, darunter Reden, kosmographische und historiographische Schriften, Briefe, eine Selbstbiographie, kirchenpolitische Äußerungen und auch einen (Liebes)Roman De duobus amantibus. 1445 ließ sich Piccolomini zum Priester weihen, wurde in den Folgejahren bereits zum Bischof, später zum Kardinal erhoben. 1458 schließlich wurde er zum Papst (Pius II) gewählt.

Werk

Piccolominis Roman Euryalus et Lucretia sive Historia de duobus amantibus entstand in den Jahren 1443/44 und gehört zur höfischen Variante des neulateinischen Romans, in dem ein Liebespaar im Mittelpunkt steht. Ort der Handlung ist Piccolominis Heimtstadt Siena im Jahr 1432, als Kaiser Sigismund auf seinem Zug nach Rom in der toskanischen Stadt Halt machte. Euryalus, ein Franke im Gefolge des Kaisers, und Lucretia, wunderschönes, aber leider bereits verheiratetes Mädchen, erblicken und verlieben sich unsterblich ineinander. Die innerliche Zerrissenheit, die Zweifel, die ersten Kontaktversuche in Briefform nehmen einen großen ersten Teil des Romans ein. Dann aber – mit dem Entschluss, sich zu treffen – erleben die beiden Liebenden ihre Abenteuer: gescheiterte Kontaktaufnahmen, heimliches Einschleichen ins Haus, Intrigen gegen Lucretias Ehemann und vieles mehr. Dies alles endet jedoch tragisch: Mit dem Abzug des Kaisers muss auch Euryalus Siena und Lucretia verlassen. Neben der sehr unterhaltsamen Handlung mit vielen Wendungen spielt Piccolomini stets mit den Erwartungen der Lsesenden und dem Wissen um antike Prätexte (sprechende Namen: Euryalus, Lucretia, Menelaus; Zitate aus Ovid und Vergil) und Gattungs- und Erzählformen (Brief, innere Monologe, Kommentare, komödienhafte Szenen). Sprachlich ist dies alles in sehr elegantes und stilistisch ausgefeiltes Latein gegossen. Daher wundert es nicht, dass der Roman schnell großen Erfolg hatte und vielfach in ganz Europa gedruckt wurde und sich verbreitete. Ebenfalls früh um 1462 wurde er bereits in Deutsche übersetzt.

Weiterführende Literatur

Aeneae Sylvii Piccolominei De duobus amantibus historia, ed. Iosephus I. Dévay, Budapest 1903.

Enea Silvio Piccolomini. Euryalus und Lucretia. Lateinisch/Deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Herbert Rädle, Stuttgart 1993.


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