Christoforo Landino: Xandra

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Autor

Christoforo di Bartolomeo Landino, geboren 1424 in Pratovecchio in der Nähe von Florenz, studierte Jura in Volterra und Pavia, bevor er mit 15 Jahren an das Studio fiorentino, die Universität von Florenz kam. Seine Studien lagen schwerpunktbezogen insbesondere auf antiker Dichtung sowie aristotelischer und scholastischer Philosophie, weshalb er Vorlesungen bei Carlo Marsuppuni (1398–1453) besuchte und in Kontakt mit den Florentiner Humanisten Leonardo Bruni und Poggio Bracciolini (1380–1459) gestanden hatte. Mit der Unterstützung Piero de‘ Medicis, dem amtierenden Herzog und Herrscher über Florenz seiner Zeit, war es Landino möglich, nach dem Studium nicht wie vorgesehen die juristische Laufbahn einzuschlagen, sondern stattdessen am Studio in Florenz zu bleiben, zu lehren und schließlich 1458 selbst eine Professur, nämlich in Nachfolge seines Lehrers Marsuppini diejenige für Rhetorik und Poetik, zu erlangen. Bei ihm wiederum studierten bekannte Persönlichkeiten wie der Dichter Angelo Poliziano oder der bekannteste Vertreter des Neuplatonismus Marsilio Ficino, der seinen Lehrer Landino von der philosophischen Strömung begeistern und zum Beitritt der Academia Platonica überzeugen konnte. Auch aufgrund dieser Zugehörigkeit vertraute ihm Piero de’Medici ab 1449 seinen Sohn Lorenzo, der später der bekannte Magnifico werden und unter dem Florenz seine kulturelle Blüte erleben sollte, zur Erziehung an. Es folgten politische Ämter im Kreise der Guelfen und der Familie Alberti, die Landino als einflussreicher Florentiner Mann erhielt. Der Philosophie und dem Schreiben blieb Landino auch in dieser Zeit und bis zum Ende seiner Lehrtätigkeit im Jahr 1497 am Studio treu, bevor er 1498 verstarb.

Werk

Landinos Gedichtwerk Xandra war schon in jungen Jahren ca. 1443 als Gedichtbuch von 53 lateinischen Gedichten, überwiegend im elegischen Distichon verfasst, entstanden. Später überarbeitete und erweiterte Landino seine Iuvenilia und veröffentlichte 1458, nach dem Erhalt des Rhetorik–Lehrstuhls an der Florentiner Universität, eine neue Version seiner Xandra-Gedichte in drei Büchern. Landino verfasste darüber hinaus zahlreiche Übersetzungen und Kommentare zu lateinischen und italienischen Werken von Horaz, Vergil, Juvenal und Persius sowie zu Dantes Divina Commedia, vor allem aber auch eigene philosophische Abhandlungen, so sein bekanntestes Werk Disputationes Camaldulenses in vier Büchern (1480), in denen er mit anderen bekannten Florentiner Männern über die vita activa und vita contemplativa diskutiert. Landino wird als einer der innovativsten Dichter seiner Zeit geschätzt.

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