Gian Vittorio Rossi: Eudemia

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Autor

Gian Vittorio Rossi wurde 1577 in Rom geboren. Am Collegio Romano der Jesuiten genoss er eine gute Ausbildung und studierte im Anschluss Recht. Finanzielle Probleme seiner Familie zwangen ihn, in schneller Abfolge Stellen anzunehmen, die ihm allesamt kein Glück brachten. Als begeisterter Humanist wurde er Mitglied der Accademia degli Umoristi, einer Vereinigung, der beispielsweise auch Papst Urban VIII. besonders verbunden war. Durch die hier erworbenen Kontakt bekam Rossi eine Stelle an der Römischen Kurie. Von 1610 bis 1623 war er dann Privatsekretär von Kardinal Alessandro Damasceni Peretti di Montalto, den er allerdings als undankbaren Dienstherren charakterisierte. Nach dem Tod des Kardinals 1623 zog sich Rossi in sein Privatleben zurück und verbrachte den Rest seines Lebens am Monte Mario am Rande Roms. Er starb im Jahr 1647.

Werk

Neben kleineren Werken – ein stattliches Briefcorpus, eine Sammlung von christlich-philosophischen Reden (Orationes novem, Rom 1603), eine Gedichtsammlung Rime spirituali (1629) – ist Rossi v.a. für zwei Werke bekannt, in denen er jeweils einen kritischen Blick auf seine Zeit und v.a. auf die agierenden Personen wirft: Die Pinacotheca imaginum illustrium (Köln 1643) ist eine Sammlung von zeitgenössischen Biographien, die ein interessantes Sittebild Roms um die Mitte des 17. Jahrhunderts bieten. Ebenso zeitkritisch ist sein Roman Eudemiae libri VIII, der zuerst unter dem Pseudonym Ianus Nicius Erythraeus 1637 in Leiden gedruckt wurde. Hinter der spannenden fiktiven Geschichte und hinter den Gestalten, die hier in einem fernen, unbekannten Land auftreten, verbergen sich Rossis Zeitgenossen, denen hier (den Gepflogenheiten der Gattung des frühneuzeitlichen Romans folgend) ein Spiegel vorgehalten wird.


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